Kleine, aber feine Kulturanlässe im Himmelrich 3.
Mittwoch, 7. Mai 2025, 19.30 Uhr
Marco Meier: «Inge Feltrinelli»

«Inge Feltrinelli» bei Rowohlt, «Ingemaus» bei Feltrinelli und Autor Marco Meier (Bild: Benjamin Staehli)
Eine zweisprachige Lesung (deutsch/italienisch)
Eine ungewöhnliche, schillernde Frauenbiographie: Das erste Leben der späteren Verlegerin Inge Feltrinelli.
Die junge Inge Schönthal stolpert eher in ihren Beruf als Fotografin, als dass sie ihn sich ausgesucht hat. Und doch ist es eine Fügung des Schicksals, als sie in Hamburg bei Rosmarie Pierer die Kamera zum ersten Mal in die Hand nimmt. Es klickt – und Inge stürzt sich fortan mit Mut, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen in die männerdominierte Welt des Fotojournalismus der 1950er-Jahre. Mit ihrem Gespür für Motive und Menschen und einer großen Portion Abenteuerlust erobert sie in atemberaubendem Tempo die Konferenzräume grosser Zeitschriften, sie reist für Fotoreportagen um die halbe Welt, verbringt auf Kuba Zeit mit Hemingway, porträtiert Picasso in Frankreich, erwischt Greta Garbo an einer Ampel in New York und hält in Hamburg Einzug in die intellektuellen Zirkel der pulsierenden Stadt. Bis eine folgenreiche Begegnung beim Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt mit dem italienischen Verleger und glühenden Kommunisten Giangiacomo Feltrinelli ihrem Leben eine andere Wendung gibt.
Marco Meier studierte zeitgenössische Philosophie, Sozialethik und Moraltheologie. Er war Redaktor bei der «Weltwoche», Chefredaktor der Kulturzeitschrift «Du», Leiter des Medienausbildungszentrums MAZ in Luzern, Redaktionsleiter der Kultursendung «Sternstunden» beim Schweizer Fernsehen und zuletzt Programmleiter von Radio DRS 2. Seit Anfang 2011 arbeitet er als freier Publizist…
19.30 Uhr: Zweisprachige Lesung und Diskussion mit dem Autor, anschliessend Apéro, Büchertisch und Signierstunde. Reservationen sehr gerne an: Terranova
DETAILS Mittwoch Freier Eintritt RESERVATIONEN |
VERANSTALTET VON INFOS & LINKS Marco Meier: Inge Feltrinelli (Rowohlt) |
Mittwoch, 4. Juni 2025, 19.30 Uhr
Von vielen Franz genannt

Franz Kurzmeyer (1935 – 2024) in einem längeren Gespräch für den 68er-Film «Nach dem Sturm» von Jörg Huwyler und Beat Bieri. Bild: Film-Still aus «Von vielen Franz genannt»
Der Dokumentarfilm von Beat Bieri über den Kulturpolitiker Franz Kurzmeyer
«Von vielen Franz genannt» | Dok | Regie: Beat Bieri | CH 2024 | 60 min. | Dialekt
Für einen Gedenkanlass ein Jahr nach dem Tod von Franz Kurzmeyer realisierte der Luzerner Filmemacher Beat Bieri den 60-minütigen Film mit Material aus privaten und öffentlichen Archiven und Beiträgen von Luzerner Filmemachern, Fotograf:innen und Musikern. Der rote Faden des Films ist ein längeres Gespräch, das die Dokfilmer Jörg Huwyler und Beat Bieri für ihren 68er-Film «Nach dem Sturm» (2019) mit dem damals 83jährigen Politiker führten.

Anlässlich von «20 Jahre KKL» (2018) treffen sich Franz Kurzmeyer (1935 – 2024) und Thomas Held, Projektleiter beim Bau des KKL. Bild: Film-Still aus «Von vielen Franz genannt»
Der Film ist eine Würdigung des wohl wichtigsten Luzerner Kulturpolitikers der letzten 50 Jahre. Kurzmeyer war der Architekt des sogenannten Kulturkompromisses, der sowohl den Bedürfnissen der lange vernachlässigten «Alternativkultur» als auch jener der etablierten Kultur gerecht werden wollte. Dadurch wurde der Bau des Kultur- und Kongresszentrums KKL politisch überhaupt erst möglich. Der Dokumentarfilm verdeutlicht nochmals, dass Franz Kurzmeyer mehr noch als ein Politiker ein Menschenfreund war: «Das ist doch unser zentrales Anliegen in der Politik: die menschliche Würde zu schützen.»
Beat Bieri, geboren 1953 in Luzern, arbeitete 25 Jahre für das Schweizer Fernsehen, drehte für SRF seit 2000 rund 50 Dokumentarfilme. Für den Film «Neue Heimat Lindenstrasse» (2007) erhielt er (zusammen mit Ko-Autor Ruedi Leuthold) den europäischen Fernsehpreis Civis, für den Dokfilm «Kampf um die Engstlenalp» (2009, ebenfalls mit Ruedi Leuthold) den Berner Fernsehpreis. «Der Wildheuer» (2018) erhielt mehrere Auszeichnungen. Seit April 2018 ist er freier Dokumentarfilmer mit eigener Firma Lindenfilm GmbH in Luzern. 2021 bekam er einen Innerschweizer Filmpreis für den Kinofilm «Nach dem Sturm» (2019, mit Ko-Autor Jörg Huwyler) sowie den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern.
19.30 Uhr: Filmvorführung, anschliessend Apéro. Reservation: Salon Himmelblau
DETAILS Mittwoch Freier Eintritt, Kollekte PLATZRESERVATION |
VERANSTALTET VON Hansruedi Hitz, Salonier und Operateur INFOS & LINKS Franz Kurzmeyer (Wikipedia) Von vielen Franz genannt (Artikel und Trailer auf luzern60plus.ch) Beat Bieri (Profil auf filmzentralschweiz.ch) |

Der Salon Himmelblau ist der kulturelle Treffpunkt, der bei Bedarf im Gemeinschaftsraum des Himmelrich 3 aufpoppt. In einer losen Veranstaltungsreihe präsentiert der Salon Himmelblau kleine, aber feine Kulturanlässe, wie Lesungen, Konzerte, Vorträge, Filmvorführungen et cetera.
Sporadische oder regelmässige Mitarbeit ist willkommen, und für Anregungen, Vorschläge und Kritik sind wir offen.
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